
Ich habe auf Grönlands Inlandeisplatte in einem Zelt übernachtet, umgeben von Schlittenhunden und Spuren von Eisbären. Als einer von einer Handvoll Menschen stand ich am höchsten Punkt Dänemarks – in 254 Metern auf der Spitze eines Pylonen der Store-Bælt Brücke, der damals größten Hängebrücke der Welt. In der „21“ Bar in Chicago saß ich in Al Capones verstecktem Hinterzimmer, das nur über einen Geheimgang zu erreichen ist. An der abgeschiedenen Nordküste Japans war ich Gast im Antaiji -Tempel, wo Mönche strengsten ZEN Buddhismus praktizieren. Ich habe Island im Winter durchquert und war zwei Tage in einem Eissturm gefangen.
Es gibt Unmengen an solchen Geschichten, aber noch beeindruckender als all diese Orte und Erlebnisse sind die Begegnungen mit Menschen.
Als erstem Filmemacher vertrauten mir Feuerwehr-Ersthelfer beim ICE-Unglück von Eschede und Überlebende ihre Erlebnisse und Gefühle an. Mütter von vermissten Kindern haben mir ihr Leid offenbart. Ich habe das junge Box-Talent Vitali Klitschko und den späteren Fußball-Bundestrainer Joachim Löw begleitet. Von Soshu Sen, seinerzeit Teezeremonienmeister des Kaisers von Japan, habe ich erfahren, warum Toilettenputzen im ZEN Buddhismus dem Reinigen der Seele dient. Star-Architekt Santiago Calatrava, der gerade am Wiederaufbau von Ground Zero beteiligt war, erklärte mir, was Architektur und Klavierspielen gemeinsam haben. Jean Claude Baker, Adoptivkind von Josephine Baker, hat mir Geschichten über seine berühmte Mutter erzählt. Bildende Künstler wie Vanessa Beecroft, Eric Fischl, Valie Export und viele andere haben mir Einblick in ihr Schaffen gewährt. Den umstrittenem New Yorker Fotograf Terry Richardson, damals Liebling der Mode- und Werbewelt, konnte ich exklusiv in seinem Atelier drehen. Im tiefsten Alaska hat mir der russischstämmige Jake beschrieben, wie er von dem lebt, was der Yukon River anschwemmt.
Es sind immer wieder die Menschen, die aus Orten und Themen Geschichten machen! Jeder meiner Filme hat mir beindruckende Erfahrungen beschert, deshalb habe ich bis heute diese große Leidenschaft für's Filmemachen.
KURZBIOGRAFIE
Viktor Stauder
Jahrgang: 1963
Sprachen: Deutsch, Englisch
1985-1990 Regie-Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film, HFF, München, Abt. III, Spielfilm u. Fernsehspiel, mehrere Kurzspielfilme.
1992-1997 Mitgründer und Mitinhaber der ARK Film- und Fernsehproduktion GmbH mit über 200 TV-Einzelbeiträgen, Informations- und Imagefilmen, auch als Autor und Regisseur.
Seit 1998 freier Autor und Regisseur.
In Zahlen:
Dreherfahrung: > 35 Jahre
Protagonisten: > 2.000
Kurzfilme: > 150
Langfilme: > 80
Drehorte: > 40 Staaten
Autor und Regisseur